Der Ausbau der Kindertagesbetreuung und die Einführung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder ab August 2026 erhöhen den Bedarf an pädagogischen Fachkräften. Dieser zusätzliche Bedarf lässt sich allein mit den zukünftig erwartbaren Berufseinsteigerinnen und -einsteigern nicht decken. Zur Schließung dieser Fachkräftelücke können verschiedene Maßnahmen beitragen. Eine wichtige Rolle könnten Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger aus anderen Branchen und Berufsgruppen spielen, die sich aufgrund von Strukturwandel oder Digitalisierung neu orientieren müssen. Zu diesem zukünftigen Strukturwandel am Arbeitsmarkt hinsichtlich gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Veränderungen zählen zum Beispiel die Folgen aus dem anstehenden Kohleausstieg oder dem Ende der Steinkohleförderung. Ein weiterer Faktor sind Berufe mit einem hohen Anteil an Routinetätigkeiten, die von Computern oder computergesteuerten Maschinen erledigt werden können. Dieser Trend führt zu einer strukturellen Verschiebung der Beschäftigung hin zu Berufen etwa im Bildungs- oder Gesundheitsbereich.
Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, inwieweit Fachkräfte aus anderen Branchen und Berufsgruppen ein Puzzleteil zur Schließung der Fachkräftelücke im Bereich der frühkindlichen Bildung sein können. Die vom BMFSFJ herausgegebene Kurzexpertise gibt einen Überblick darüber, wie dieses Ziel erreicht werden kann und welche Erfahrungen mit dieser Thematik bereits vorliegen.